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Strategien im kurzlebigen Medtech-Markt

Auf keinem anderen Flecken der Erde tummeln sich so viele Medtech-Unternehmen wie in der Schweiz. Glaubt man den Zahlen von Schweizer-Medtch.ch erwirtschaften rund 1700 Unternehmen einen Umsatz von CHF 14 Mrd., also 3.2% des Schweizer BIPsund beschäftigen ca. 52k Mitarbeiter. Dabei wird der grösste Anteil der hergestellten Produkte (über CHF 10 Mrd.) ins Ausland exportiert und trägt mit 24 Prozent wesentlich zum Handelsüberschuss bei.  

Interessant ist dabei, dass nur 65% der Marktteilnehmer schwarze Zahlen schreiben. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die Hersteller ca. 17% und die Zulieferer rund 11% Ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren. Einerseits ist dies lobenswert und verstärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Wirtschaftsstandorts. Die Krux liegt jedoch in den immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird mit Produkten erzielt, die weniger als 3 Jahre auf dem Markt sind.

Die beste Strategie, um in diesem Markt erfolgreich zu sein, lautet sich auf seine Stärken zu fokussieren. Immer noch zu viele Unternehmen versuchen die gesamte Wertschöpfungskette zu steuern. Dies führt oft zu Verzettelung und hohen Fixkosten. Getreu nach dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ sollten sich Medtech-Unternehmen deshalb vermehrt auf ihr Kernbusiness und zwar die Forschung konzentrieren. Das heisst, mindestens 5-10 Jahren in die Zukunft zu schauen und sich zu fragen, wie dem Patienten und dem Gesundheitswesen am besten geholfen ist.

Die Projektleitung für die Entwicklung und Produktion sollte wenn möglich zu einem möglichst frühen Zeitpunkt  einem kompetenten Partner in der Schweizer Zulieferindustrie übertragen werden. Hier gibt es diverse Unternehmen, welche dafür sorgen, dass das Endprodukt schnell Marktreife erlangt – auch etronics.

Kompetente Partner an der Seite zu haben, ist jedoch nur ein Erfolgsfaktor. Viel zu oft werden Innovationsprojekte zu wenig aus Marktsicht betrachtet. Was nützt es, das innovativste Produkt auf dem Markt zu haben, wenn sich hierfür keine Abnehmer finden lässt. Nicht wenige Male durften wir miterleben, dass die Absatzzahlen überschätzt wurden.

Noch bevor investiert wird, gilt es den Markt genau zu studieren. Hierzu gehört unter anderem eine genaue Einschätzung des Marktpotenzials, der Zahlungsbereitschaft und allfälliger Konkurrenzprodukte. Im besten Fall findet man Interessenten für das Endprodukt noch bevor ein Franken in Forschung und Entwicklung geflossen ist. Eine genaue Marktanalyse erschliesst Medtech-Unternemen den direkten Weg nach Rom und trägt dazu bei, den Return on Investment zu verbessern.